Men on horses

Der Reiter

Das Pferd hat schon immer eine wichtige Rolle in der Geschichte von Creed gespielt: von den Reitaccessoires, die für europäische Königshäuser entworfen wurden, über Olivier Creeds Liebe zur Dressur bis hin zur Konzeption von Aventus. Um die Kunst des Reitens zu erlernen, reisen wir nach Jerez, der Heimat einer der berühmtesten Reitschulen auf der Welt.
Horse

Wenn Sie von Sevilla aus in Richtung Süden durch die malerischen Städte der sonnenüberfluteten Hügel Andalusiens fahren, vorbei an verträumten Dörfern inmitten von Orangenhainen, gelangen Sie nach etwa einer Stunde in die staubigen Außenbezirke von Jerez de la Frontera. Dieser Ort gilt als Synonym für Winzer und berühmte Sherrymarken. Folgen Sie einfach den violetten Jacaranda-Bäumen und den Oleanderhainen, dann erreichen Sie das Herz der Stadt und ihren zweiten Triumph, der hinter den hohen Gartenmauern eines eleganten Palastes aus dem 19. Jahrhundert verborgen ist.

Die Royal Andalusian School of Equestrian Art ist auf dem weitläufigen Gelände des Recreo de las Cadenas untergebracht. Das ist ein Palast im Stile des französischen Königs Ludwig dem XV., der 1864 vom Architekten der Pariser Oper, Charles Garnier, für den bekannten lokalen Winzer Don Julian Premartin Laborde entworfen wurde. Sie gehört zu den „vier großen“ Reitschulen der Welt, wie auch die spanische Hofreitschule in Wien, der Cadre Noir in Frankreich und die portugiesische Schule für Reitkunst. Hier verbringen Reiter und Pferde Hunderte von Stunden damit, die raffinierte Kunst der Dressur zu meistern, deren Ursprünge in den komplizierten Kavallerieübungen des 19. Jahrhunderts verwurzelt sind.


Ein Großteil des ursprünglich französischen Dekors des Palastes ist erhalten geblieben – von den wunderschön bemalten Tafeln über prunkvolle Kronleuchter und Marmorböden bis hin zu einer großen Säulentreppe. Hinter dem Palast sorgt ein großer Springbrunnen für Abkühlung an heißen Tagen und im vorderen Bereich führen die Stufen hinunter zur Außenarena der Schule. Hier finden das Training, besondere Aufführungen und die morgendliche Übung statt – und genau an diesem Ort werden uns die Schritte gezeigt, die die Pferde und Reiter so lange gelernt und perfektioniert haben. Das kleine Backsteingebäude am anderen Ende ist die Sattlerei, in der der Meister und seine Lehrlinge die jahrhundertealte Kunst der spanischen Herstellung von Sätteln und Geschirren weiterführen. Die Ausbildung ist so akribisch, dass die Auszubildenden jedes Stück Geschirr erst perfekt zeichnen müssen. Nur dann erhalten sie die Erlaubnis, Schneidewerkzeuge ins Leder zu drücken.

Neben dem Palast befindet sich der Außenplatz, auf dem sich die Schule auf ein Turnier in den nächsten Wochen vorbereitet. Die Metallstühle sind aufgestapelt und warten nur darauf, aufgestellt zu werden. Ein kleines Stück weiter steht die Reithalle, in der die öffentlichen Shows stattfinden. Diese Reithalle, in der im Sommer zweimal wöchentlich ein Dressurturnier stattfindet, ist das öffentliche Gesicht der Schule. Hier können Sie den Reitern und ihren Pferden dabei zusehen, wie sie die Airs der Haute École oder Dressurschritte vorführen. Dazu gehört zum Beispiel der spanische Schritt: ein langsamer, rhythmischer Schritt, bei dem das Pferd seine Vorderbeine für einen Takt in die Luft anhebt, während es weiter vorwärts geht; oder der gefasste und doch nahezu schwebende Passage-Trab, ebenfalls mit einer längeren Bewegung. Der dramatische Capriole-Sprung und -Tritt ist auch eine beeindruckende Bewegung in der Luft, die aus der Piaffe kommt, also dem rhythmischen Piaffe-Trab im Kurzschritt. Dann gibt es noch die beeindruckende Pesade, bei der sich das Pferd auf die Hinterbeine stellt; die Corveta (Courbette), bei der sich das auf den Hinterbeinen stehende Pferd in kleinen Sprüngen vorwärts bewegt und viele mehr.
Men on horses
Das auffällige gelb-weiße Arenagebäude aus dem 20. Jahrhundert ist typisch für die andalusische Architektur und spendet dank seiner Reihen von Rundfenstern natürliches Licht für das tägliche Training sowie die wöchentlichen Aufführungen. Am Ende der fahnengeschmückten Bögen und gegenüber der Königsloge befindet sich eine zweistöckige, kreisförmige Sattelkammer, in der Sättel und Reitzubehör ordentlich in Reih und Glied aufbewahrt werden. Von der Mitte der Sattelkammer gehen fünf Ställe (jeder mit 12 Boxen) wie Strahlen ab, die nach einigen der berühmtesten Pferde in der traditionsreichen Schulgeschichte benannt sind. Dazu gehören Ruiseñor und die vier Gründungspferde Jerezano, Valeroso, Garboso und Vendaval. Neben den Ställen gibt es auch eine hauseigene, hochmoderne Tierarztpraxis, in der sich die jungen Reitschüler heute versammelt haben, um mit uns zu sprechen.
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„Viele junge Reiter kommen voller Hoffnung hierher und sind so wissbegierig. Nicht viele bestehen die strenge Aufnahmeprüfung, daher können wir diese Reiter hier als die Elite bezeichnen“, sagt María José Rodríguez, die seit über 30 Jahren an der Schule arbeitet. „Die jungen Reiter, die es in die Akademie schaffen, fangen zunächst mit den jungen Fohlen an und steigen dann auf. Die Reitakademie von Jerez ist die Crème de la Crème der Dressurschulen und die Pferde sind von solch erstklassiger Qualität, dass sie unbezahlbar sind.“ Die Schule besitzt einen Bauernhof außerhalb der Stadt, auf dem die Hengstfohlen geboren und aufgezogen werden, bevor sie für die Ausbildung zur Schule kommen. Die älteren Pferde verbringen ihren Lebensabend anschließend auf den andalusischen Feldern. Pferde wurden schon immer in Andalusien verehrt und Jerez ist bekannt für seine Pferdezucht und die einzigartigen Pferde – eine Mischung aus arabischen, spanischen und englischen Rassen. Doch vor allem das wertvolle andalusische Pferd wird in der klassischen Dressur, bei Gespannfahrten und im Springsport eingesetzt. Diese kräftigen, kompakten Tiere, – etwa 15 Hände oder 1,5 m hoch, – haben dicke Mähnen und Schwänze und sind für ihre Intelligenz, Sensibilität und Fügsamkeit bekannt.

Das andalusische Pferd ist auch als reines spanisches Pferd oder PRE (Pura Raza Española) bekannt. Es stammt von der iberischen Halbinsel, wo seine Vorfahren seit Tausenden von Jahren leben. Es ist seit dem 15. Jahrhundert als eigene Rasse anerkannt und sein Körperbau (Knochenbau, Muskulatur und Körperproportionen im Verhältnis zueinander) hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur wenig verändert. Im Laufe seiner Geschichte war es für seine Fähigkeiten als Kriegspferd bekannt und wurde vom Adel sehr geschätzt. Die Rasse wurde von der spanischen Regierung auch als Instrument der Diplomatie eingesetzt. Sie wurde oft verschenkt, um die Beziehungen zu den benachbarten Königreichen zu verbessern, sodass Könige in ganz Europa spanische Pferde ritten und besaßen.

Die Ursprünge der Pferde an der Akademie, insbesondere jener, die in den streng choreografierten Shows eingesetzt werden, gehen auf das Jahr 1567 und die Herrschaft von König Philipp II. zurück, der sich persönlich auf die Suche nach perfekten spanischen Pferden begab. Mithilfe der selektiven Zucht konnte er zahlreiche spanische Stuten und Hengste heranziehen. Laut François Robichon de La Guérinière, einem der einflussreichsten Autoren der Dressurkunst aus dem 17. Jahrhundert, waren diese Pferde „am besten dafür geeignet, um von einem König bei triumphalen Anlässen geritten zu werden“. Die spanische Rasse wurde schnell zum begehrtesten Pferd in Europa und ist auf vielen frühen Gemälden der europäischen Könige abgebildet. Und viele von ihnen trugen die maßgeschneiderten Reitgewänder, die The House of Creed kreiert hatte.

Heutzutage werden diese Pferde vor allem für die Dressur eingesetzt, eine strenge Disziplin, in der Pferde darauf trainiert werden, verschiedenste Bewegungen anhand von einfachen Zeichen des Reiters auszuführen. In dieser Schule wird den Reitern die spanische Dressur beigebracht – eine Mischung aus klassischer Haute École und Doma Vaquera (die spanische Cowboy-Dressur). Die Kleidung, die auf unseren Fotos zu sehen ist, basiert auf Reitkostümen aus dem 18. Jahrhundert, aber die Schule verfügt auch über eine Kollektion an exquisiten Kostümen für besondere Anlässe. Auf den Pferden sitzen heute José Molina, Gonzalo Marquez und Fernando Ariza, drei erfahrene Reiter der Schule, die jetzt Anfänger unterrichten. Ihre Liebe zu den Pferden und das enge Vertrauensverhältnis zu ihnen ist nicht zu übersehen. „Man kann vielleicht sehr gut reiten, mit einer guten Haltung und einer guten Position der Beine und Hände“, erklärt María José Rodríguez, „aber wenn man keine enge Verbindung hat, wird sich das beim Pferd bemerkbar machen.“

Letztlich macht einen guten Reiter aus, dass er mit seinem Pferd kommunizieren kann. Es ist eine Beziehung zwischen Reiter und Pferd, die durch jahrelanges gegenseitiges Vertrauen entstanden ist und im Laufe der Zeit aufgebaut wurde – eine komplexe Dynamik. Das können Sie deutlich erkennen, wenn Sie den Pferden und Reitern bei der gemeinsamen Arbeit zusehen. Die komplizierten Dressurschritte und Sprünge werden von dieser Symbiose eingerahmt; ein „Tanz“, der durch diese einzigartige Verbindung entsteht. Man spürt förmlich, dass der Reiter mit dem Pferd kommuniziert, statt es nur zu dominieren.

Dies ist eine noble Kunst, die durch jahrelange harte Arbeit, Können und Leidenschaft entsteht. Diese Beweglichkeit, Gelassenheit, Anmut und der noble Charakter ist es, der die Aventus-Düfte von Creed inspiriert hat und auch heute noch eine neue Generation von Reitern inspiriert.
Aventus Cologne on saddle

Aventus Cologne

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