Wie Viele Geschmacksrichtungen Können Wir Wirklich Schmecken?
Alle Fünf Sinne Beeinflussen, Wie Wir Unser Essen Wahrnehmen
Laut Heston Blumenthal, dem bekannten britischen Chefkoch und Pionier der Molekularküche, werden Geschmackserlebnisse von allen Sinnen beeinflusst – sogar auch von dem Gehörsinn. Zu seinen kulinarischen Kreationen zählt unter anderem The Sounds of the Sea. Dabei wird ein köstliches, aufwendig zubereitetes Austerngericht mit dem Klang von Meeresrauschen kombiniert, um das Geschmackserlebnis zu intensivieren. Einmal führte er mit mehreren Teilnehmern einen Test durch. Dabei servierte er ihnen zwei identische Portionen seiner berühmten Eiscreme der Geschmacksrichtung Eier mit Speck – eine Portion war von dem Geräusch brutzelnden Specks untermalt, bei der anderen waren gluckende Hühner zu hören. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die erste Geräuschkulisse den Speckgeschmack verstärkte.
Wie Geschmack Und Geruch Zusammentreffen
Bekannt für: dessen Hommage an die Schätze der Natur. Das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Menü von Alain Passard ist eine Ode an die irdischen Köstlichkeiten.
Arpège
Die Adresse lautet: 84 Rue de Varemme, 75507 Paris
„Das Menü ist reich an Gemüse und unglaublich schmackhaft“, so Olivier. „Auch der Service ist hervorragend.“ Monsieur Creed steht nicht allein mit seiner Begeisterung für die botanischen Zauberkünste des Alain Passard und sein Drei-Sterne-Gourmet-Tempel nahe Les Invalides. Der legendäre französische Meisterkoch schreibt auf seiner Website, dass er „schlichtes Gemüse zu einem Grand Cru“ machen will. Und das ist kein Scherz. Passard ist ein weltbekannter Rôtisseur edler Fleischsorten, erkannte jedoch Anfang der 2000er Jahre, dass er den Erzeugnissen aus seinem Garten nie den gebührenden Respekt gezollt hatte. Heute stehen Produkte aus eigenem liebevollen Anbau im Arpège im Mittelpunkt: Auf dem Menü findet sich unter den Köstlichkeiten zum Beispiel ein Gemüse-Tartare, bei dem Passard Rindfleisch durch Rote Bete ersetzt. Fleisch spielt jedoch nach wie vor eine Rolle, und gerade die gekonnte Fusion aus der alten und neuen Leidenschaft des Küchenchefs macht seine Kreationen unvergesslich.
Natürlich bestimmen auch die Jahreszeiten das Menü. „Im Sommer bereite ich eine Aubergine anders zu als im Winter eine Kohlrübe“, so Passard. Seine Idee geht auf, denn das Arpège wird mit Auszeichnungen überhäuft und ist laut „The World’s 50 Best Restaurants“ das beste Restaurant ganz Frankreichs.Passard ist so begeistert von den Schätzen der Natur, dass er davon träumt, dass andere seinem Beispiel folgen und ebenfalls einen eigenen Gemüsegarten anlegen. „Die Küche direkt aus dem Garten ist überaus kreativ“, betont er.
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Bekannt für: die erstklassige Spitzenküche in einer lebhaften, zweistöckigen Brasserie de luxe in einem der nobelsten Viertel von Paris.
114 Faubourg
Die Adresse lautet: 114 Rue du Faubourg Saint-Honoré, 75008 Paris
Küchenchef Éric Fréchon (gegenüberliegende Seite) hat 277.000 Follower auf Instagram. So postet er fast täglich das Bild eines köstlichen Gerichts oder zeigt eine lebhafte Küche, in der es gerade zubereitet wird. Seine Anhängerschaft reagiert mit begeisterten Herzchen, applaudierenden Händen oder auch Emojis, denen das Wasser im Mund zusammenläuft: Überall auf der Welt sind Menschen wie verzaubert von diesem mit vier Michelin-Sternen ausgezeichneten Meisterkoch und seiner kulinarischen Magie.
„Fréchon ist einfach der beste Küchenchef, den es derzeit gibt“, so Olivier, der das 114 Faubourg – eines von zwei Restaurants, die Fréchon im ikonischen Hotel Le Bristol leitet – als eines seiner Pariser Lieblingsrestaurants bezeichnet. Direkt neben dem Haus 114 Faubourg, in Fréchons hochexklusivem Restaurant Epicure, bekommt man ein einmaliges „Erlebnis-Dinner“, bei dem für den stolzen Preis von 1.080 Euro ein Siebengang-Menü für zwei Personen serviert wird. Das 114 Faubourg ist als stilvolle Brasserie de luxe jedoch genauso attraktiv. Es ist nicht nur budgetfreundlicher, sondern gilt vielen als ein ebenso großer Genuss für den Gaumen. Mit seinem schicken aber zugleich legeren Ambiente lädt es dazu ein, einen Blick in die betriebsame, offene Küche zu werfen und sich kulinarischen Wonnen wie Fréchons unvergleichlichem, von Hand geschnittenem Steak-Tartare mit Königskrabbe hinzugeben.
Der gefeierte Meisterkoch leitet das 114 Faubourg seit der Eröffnung 2009. Seine Begeisterung für saisonale, regionale Zutaten sorgt stets für ein Fest der Sinne. Seit kurzem ist auch Brot eine Passion: Fréchon lernte den Meisterbäcker Roland Feuillas kennen, der sein Mehl aus besonders edlen Weizensorten mahlt und „lebendiges Brot“ zaubert. Nach diesem Vorbild mahlt Fréchon nun ebenfalls in einer Mühle im Untergeschoss des Hauses sein eigenes Mehl.
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Bekannt für: das klassische Pariser Ambiente. Es ist eine Institution, die seit über 100 Jahren unzählige Künstler, Philosophen und Politiker begeistert.
Rotonde
Die Adresse lautet: Boulevard du Montparnasse 105, 75006 Paris
„La Rotonde ist kein Luxus-Restaurant“, schrieb Vanity Fair in einem Beitrag über Emmanuel Macrons Entscheidung, dort seinen Sieg nach der ersten Etappe der Präsidentschaftswahl 2017 zu feiern. Das Magazin hat wohl Recht. Nachts ist das Haus so hell erleuchtet wie eine Flughafenlandebahn, tagsüber ist es dort wegen der Lage an der großen Kreuzung der Boulevards Raspail und Montparnasse auch recht laut. Die Lage ist allerdings perfekt, wenn man gerne Leute beobachtet. Auf den ersten Blick erkennt man aber nicht so gut, warum La Rotonde den Parisern so ans Herz gewachsen ist. Für Olivier liegt ein Teil der Anziehungskraft in der Tatsache, dass man dort „den besten Steinbutt in ganz Paris“ bekommt – aber es gibt noch mehr.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1911 empfängt La Rotonde seine zahlreichen Gäste mit einem unwiderstehlich geselligen Ambiente aus purpurroten Farben, Hängelampen und poliertem Messing – alle waren schon hier, von Malern wie Modigliani und Picasso bis zum Schriftsteller F. Scott Fitzgerald und dem Komponisten George Gershwin. Bettelarme Künstler bezahlten gelegentlich mit einer Zeichnung.
Ein mutmaßlicher Brandanschlag Anfang 2020 hat die charismatischen Langzeit-Manager Serge und Gérard Tafanel – Brüder aus der Auvergne – zwar beunruhigt, aber La Rotonde hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Von 7:30 Uhr bis in die späte Nacht heißt das Restaurant seine Gäste willkommen und verwöhnt sie mit einem authentischen Stück echter Pariser Gourmetgeschichte. Man lässt sich frische Austern aus Arcachon, Weinbergschnecken in Knoblauchbutter und Lamm aus dem Lozère schmecken. Und natürlich den besten Steinbutt der Stadt.
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